Bildbericht von der London Open 2019 und aus Gravesend

Am 8. Juni begann dann bei 14 Grad (4 Grad gefühlt im strengen Nordwestwind stehend) das große Triplette Turnier mit 128 Triplettes aus 20 Ländern. Tage vorher wurde in Englands Pétanqueforen noch ein Einzelspieler für das Turnier gesucht. Man schrieb, derjenige könne auch mit einem guten Team rechnen. Jedoch Keiner meldete sich. Was Niemand wusste: Dylon Rochers und Stéphane Robineaus Mitspielerin konnte nicht antreten und die Beiden benötigten dringend einen dritten Partner. Jeder hatte also in England die Chance, einmal im Leben ein Turnier mit den besten Spielern der Welt spielen zu können - und Keiner hatte das gewusst und sich gemeldet. Folglich spielte einer der Veranstalter mit den Beiden. Pech gehabt, Englands Spieler!
Zum zweiten Mal nach 2018 reiste ich zur London Open an.
Natürlich spielte ich wieder mit Matthew, aber statt Noel Kampeneers begleitete uns diesmal Lee Edgar, der ja schon mit uns beim Hofgartenturnier gespielt hatte.

Crystal Palace Park


Abends zuvor hatten wir uns zu Viert (Lee Edgar, Jamie Blyton, Matt Blyton und Alec Bee) mit Indian Curry Food in einem schönen Restaurant in Croydon gestärkt.


Der Park steht in der Victorianischen Tradition der gestalteten Parks und ist in großen Teilen seit 1857 erhalten geblieben. Weite Areale laden, überwiegend vom Asphaltierungswahn verschont geblieben, zum Boule spielen ein.
Leider war uns das Wetter dieses Jahr nicht so gewogen wie im letzten Jahr. Eine winterfeste Garnitur Kleidung hätte mir im Juni gut getan.






Der Zahn der Zeit nagt an den Treppenaufgängen und deshalb...


...sind viele Sektionen wegen Sturzgefahr abgesperrt.


Natürlich durfte auch ein Verpflegungsstand nicht fehlen, um die verloren gegangenen Kalorien schnell wieder nachzufüllen.


Eine Besonderheit sind die englischen Spielstandsanzeigen, von denen es jeweils immer zwei pro Teamanzeige gibt. So lässt sich leicht verfolgen, wie viele Punkte ein Team in seiner letzten gewonnenen Aufnahme erzielt hat. Betrug kann so also fast nicht mehr stattfinden!


In der Zwischenpause nach den Vorrundenspielen und vor Beginn der K.O.-Runden zeigte Weltmeister Dylon Rocher, was er so alles kann. Eine Bildsequenz von 7 Aufnahmen folgt zur besseren Veranschaulichung.




Konzentrationsphase - Ausholen zum Wurf - Kugel im tiefsten Punkt des Schwungarmes
Die Kugel verläßt erst sehr spät die Hand. Hierbei dreht der Schütze seinen gesamten Oberkörper nach rechts ein und dreht sich auf die Zehenspitzen nach oben (wie eine Primaballerina)
Nun erreicht die Wurfkugel seine größte Höhe, während der Schütze zur Korrektur des Körperschwerpunktes seinen Wurfarm zurückschwingt.
Jetzt ist die Kugel kurz vor dem Einschlag besonders gut in der Luft zu sehen. Dylon steht noch immer auf seinen Fußspitzen. In der Wurfkugel spiegelt sich das umliegende Gelände.


Unser Team erlitt das Knock-out erst im 16tel Finale (A-Turnier, Gold), als wir gegen Didier Fifi (Portéespieler) und Patrick Bakens (zweiter von links) und einen gut spielenden jungen Engländer (ganz links) das Nachsehen hatten. Didier und Patrick sind Franzose bzw. Belgier, die für einen der renomiertesten Vereine der Niederlande spielen. Beide gelten als eine der besten Spieler in Holland und haben schon zahlreiche nationale Meisterschaften gewonnen. Allerdings war für unsere Bezwinger dann auch im 8tel-Finale Schluss, als sie gegen das Team um Tête-Weltmeister Maiky Molinas (Dritter von rechts) das Nachsehen hatten.


Sönke Backens, der Globetrotter, besuchte mit zwei Freiburger Mitspielern erstmals das Turnier. Auch für sie war es im 16tel des A (Gold) zu Ende, als sie auf das Team der Weltmeister um Bruno Le Boursicaud trafen und verloren.


Dylon Rocher wurde gebeten, den Nachwuchsspielern der Engländer ein paar Tipps auf ihrem Weg zur Spitze mitzugeben...


Ein Halbfinale: Bruno Le Boursicaud, Monty Quaia, Damien Hureau, Frederico Faucher, Mark Greenberg und Maiky Molinas. Drei Weltmeister, zwei weitere Topspieler und ein erfahrener Mäzen des Pétanques.



Tags darauf beim Doublette-Turnier von Gravesend in der Grafschaft Kent (96 Doublettes): Hier zu sehen das Vereinsheim.


Hauptplatz mit offener Pétanque Halle in Gravesend, Schauplatz unseres 16tel Finales gegen den Weltmeister.


Weg zum Nebenplatz (Asphalt mit Splitt), auf dem wir die meisten Spiele verbrachten.


Freundliche Menschen überall: Hier hatten wir (Matthew und ich) ein Spiel gegen zwei der insgesamt 50 Spieler in Gibraltar!

Eine Lehrstunde erteilten uns die Nationalspieler aus Mauritius (Achtelfinalist der WM 2016), Fabrice Vincent und Pravan Bundhooa, die uns völlig fehlerfrei spielend mit 13:1 eine Abreibung verpassten. Glücklicherweise war es die einzige Niederlage der Vorrunde, so dass wir nach hohen Siegen gegen allesamt britische Teams doch noch in die Runde der letzten 32 einzogen.
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Dylon Rocher und Stéphane Robineau wollten mit ihrer Geste "Bored" ('gelangweilt') ein Statement abgeben, wie 'gefordert' sie sich von Spiel zu Spiel in Richtung Finale bewegten.


Das Finale gegen Maiky und Frederico gewannen sie dann auch zu 0.


Unser 16tel Finale führte uns gegen Ex Weltmeister Damien Hureau und seinen Sponsor Mark Greenberg aus New York. Mark ist ein exzellenter und erfahrener Leger, Damien schoß gegen uns ohne Ausnahme nur Carreaux und Palets. Dennoch konnten wir uns gegen zweidrittel der Gewinner des Vortages zwei Punkte erkämpfen und hielten doch einige Aufnahmen den Kopf noch über dem Wasser. Hureau verlor dann im Halbfinale gegen Maiky Molinas und Frederico Faucher.



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